Für ihren Einsatz für bedrohte Minderheiten in China wird Sayragul Sauytbay wird mit dem diesjährigen Nürnberger Menschenrechtspreis ausgezeichnet. Mit der Auszeichnung von Sautbay setzt die Stadt der Menschenrechte ein wichtiges Zeichen, um darauf aufmerksam zu machen, wie ernst es um die Menschenrechtslage in China bestellt ist. Weil sich Sayragul Sauytbay weigerte ihre ausgereiste Familie nach China zurückzuholen, wurde sie verhaftet und in einem Umerziehungslager gezwungen, als Ausbilderin zu arbeiten. In ihrem Buch „Die Kronzeugin“ schildert sie die Zustände in chinesischen Straflagern, in denen systematisch ethnische Minderheiten, vorwiegend muslimische Uiguren und Kasachen, psychisch manipuliert werden.
Auch mit Blick auf die Städtepartnerschaft Nürnberg – Shenzhen ist es wichtig, die Diskussion mit China über Menschenrechte zu beginnen. Die Auszeichnung Sautbays ist ein erster Schritt in diese Richtung.
Es ist jetzt auch Aufgabe der Bundesregierung darauf zu dringen, dass die gewaltigen Internierungslager geschlossen werden. In dem Antrag „Menschenrechtsverletzungen in China laut verurteilen“ hat die FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag bereits im September vergangenen Jahres die Bundesregierung dazu aufgefordert, endlich aktiv zu werden.
Der Nürnberger Menschenrechtspreis wird seit 1995 verliehen und ist mit 15.000 Euro dotiert. Für Nürnberg ist er ein wichtiges Symbol für ein neues Selbstverständnis der ehemaligen Stadt der nationalsozialistischen Reichsparteitage und der menschenverachtenden Rassengesetze. Nürnberg soll heute für Frieden und Völkerverständigung stehen.